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Mit einem Verdrehen der Augen wandte ich mich erneut zu dir um, einen beinahe schon tadelnden Ausdruck auf dem Gesicht. "Ich wüsste nicht, was sich großartig gewandelt haben könnte seit dem letzten Mond." Ich verstummte, doch würde dich diese Antwort sicher genausowenig zufriedenstellen. "Die Sippe wird größer, das erfreut mich", setzte ich noch hinzu, doch konnte man mir beim besten Willen nicht ansehen, ob ich es ernst meinte.

Wieder lag ein Gefühl in meinem Blick, als ich den seinen kurz erwiderte. Ein Gemisch aus Enttäuschung und Schmerz. Mein Leben lang hatte ich seine Art akzeptiert. Auch wenn ich seine Handlungen nicht immer verstand glaubte ich daran, dass er sich stets bemühte. Auch was unsere Beziehung betraf. Dass das die beste Antwort war, die ich kriegen konnte wusste ich nicht. Doch es war eine Antwort, eine bemüht gute Antwort wie ich glaubte.
"Zuwachs tut uns gut. Mehr Katzen, mehr Jäger, mehr Beute. Zwar auch mehr Mäuler aber wir haben bessere Chancen uns gegen Feinde zur Wehr zu setzen."

Ich zuckte abwiegelnd mit den Ohren. "Im Weidenreich gibt es zu wenig Beute für alle. Wir müssen anfangen, die Katzen auszubilden. Ihr Element herausfinden, sie trainieren." Der Ausdruck in deinen Augen war mir nicht entgangen und er gefiel mir nicht. Du solltest dich um die Sippe kümmern, nicht darum, wie ich mich verhielt, nicht um meine Neigungen, viel eher Abneigungen, nicht um mein Handeln. "Du machst dir zu viele Sorgen, Arien."

"Wenn ich es nicht tue, wer wird es dann tun?" Sorgen machten dich zwar angreifbar, jedoch spiegelten sie für mich die Risiken wider, denen man sonst womöglich zu wenig Achtung schenkte.
"Ich stimme dir zu. Wir müssen sie ausbilden. Wir müssen sie darauf vorbereiten, hier überleben zu können." Er hatte Recht und es war keine Schande, das offen zuzugeben.
"Wir sollten Katzen auswählen, die bereit sind dem Pfad ihrer Bestimmung weiter zu folgen."

"Wen schlägst du vor?" Eine indirekte Zustimmung, mehr Deutlichkeit war von mir nicht zu erwarten. Ich befürwortete deine spontane Entscheidung und verdrängte das Gefühl des leisen Ärgers, das sich schon wieder anschleichen wollte. Es war nicht allein seine Entscheidung gewesen und doch kam es mir vor, als hätte er sie mit Aussprechen der Worte für sich übernommen. Das Ausformulieren jener Überlegung, mit der ich zuvor schon im Hinterkopf gehandelt hatte.