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Nur wenige Katzenlängen weiter unten ragte wie abgesplittert ein schmaler Grad aus dem Fels, auf dem ich balancierte und mit einem frechen Funkeln in den Augen zu dir hinaufblickte. "Rührend, wie du dich um mich sorgst, Kätzchen." Ich wandte mich ab und setzte geübt und als hätte ich es schon oft gemacht, eine Pfote vor die andere, während ich dem Grad bis dicht an die Felswand folgte. "Du benötigst übrigens Anlauf", erklang meine Stimme noch, ehe ich aus deinem Sichtfeld verschwand.

Im ersten Moment wurde ich von Erleichterung erfasst, doch dieses Gefühl verschwand schnell wieder. Ich presste nur die Lippen aufeinander, bis mein Kiefer beinahe schmerzte . Kätzchen?! Nur mit Mühe unterdrückte ich einen Kommentar. Wortlos drehte ich ab und lief ein Stück, bis ich eine geeignete Weite gefunden hatte, von dort aus beschleunigte ich nun wieder, bis ich rannte. Die Klippe kam näher und ich sammelte meine gesamte Konzentration. Ich spannte mich an, fokussierte vor meinem inneren Aufe das Ziel - und sprang. Hart kam ich auf, strauchelte im ersten Moment leicht, doch fand ich mein Gleichgewicht schnell wieder.

Ich war in einem Felsspalt verschwunden, der sich dunkel an der steinernen Wand abzeichnete, von oben jedoch nicht sichtbar war. Ein für mich schmaler Gang, durch den ich gerade so passte, führte ins Innere des Felsens, unter dem Territorium entlang. Ich hatte diese Höhle bei einem meiner Kundschaftsgänge gefunden, während dem altbekannten Testen meines Könnens, meiner Grenzen, wonach ich meist resigniert ins Lager zurückkehrte. Ohne meine vollständige Macht als einer der Götter schien immer ein Teil von mir zu fehlen.

Ich musste mich erstmal orientieren, bevor ich dir folgte, und ich nahm mir die Zeit, dafür innezuhalten. Über mir ragten die zerklüfteten Wände der Schlucht auf, ich sah die Klippe nun von einer ganz anderen Sicht als gewohnt. Ein kaum merkliches Lächeln umspielte meine Mundwinkel, das meine Abrnteuerlust barg. Ich wandte mich dem Felsspalt zu, in dem du vor Kurzem verschwunden warst, und betrat ihn wachsam. Er war eng, doch da ich etwas schlanker war, konnte ich recht bequem in ihm gehen.

Ich schien den Weg zu kennen, war ihn auch schon oft abgelaufen, doch das wusste bis auf mich niemand. Gelegentlich kreuzte ein weiterer Gang oder eine Gabelung stellte sich uns in den Weg, welche ich ohne groß zu zögern hinter mir ließ. Ob du folgen würdest, war mir noch immer von nicht allzu großer Wichtigkeit, doch ab und an meinte ich deine Pfotenschritte hinter mir zu hören.