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Mit Neugierde folgte ich deinem Blick hinüber zur Schlucht und trat einen Schritt näher. Meine Augen glänzten abenteuerlustig auf, als ich deine Aufforderung hörte. Das klang nach der Abwechslung, nach der ich mich nach der öden Zeit im Lager schon so lange sehnte. Ich war mehr als bereit. ,,Selbstverständlich habe ich Lust“, erwiderte ich überzeugend. ,,Was hast du vor?“ Meine Gedanken begannen bereits sich zu formen.

Ich antwortete bloß mit einem knappen Grinsen, sagte "Folge mir" und preschte schon in derselben Sekunde vorwärts. Die Schlucht zog an mir vorbei, denn mein Ziel lag weiter vorn, an der Grenze zur Kristallwüste. Ich wusste nicht, ob du meiner Aufforderung Folge leisten würdest, sah ich doch nicht zurück, andererseits war es mir auch recht gleich in diesem Moment. Die Brandwüste zog sich ihrem Ende entgegen und die Kristallwüste begann. Gelegentlich näherte ich mich der Schlucht im Sprint gefährlich nahe und einmal setzte ich sogar von einem Vorsprung über die Tiefe auf den nächsten.

Ich ließ mich nicht lange darum bitten sondern stürmte dir, kaum dass du deine Aufforderung ausgesprochen hattest, mit großen Sätzen hinterher. Der heiße Wind peitschte förmlich über mich hinweg und zauste durch mein onyxschwarzes Fell. Adrenalin pulsierte durch meine Adern und ich hörte das Blut in den Ohren rauschen, was mich nur noch mehr darin bestärkte, dass dieser Lauf mich lebendig wie schon lange nichts mehr machte, und dass ich vor Energie förmlich überschäumte. Kraftvoll streckten sich meine Muskeln und zogen sich zusammen, immer wieder, immer schneller. Mein Blick erhaschte dich und bemerkte die gefährliche Nähe zur Schlucht; ob es war, um dein Können zu zeigen oder mich herauszufordern, konnte ich im Rausch des Rennens schwer sagen. Egal was es war, ich ließ mich von deinem Wagemut anstecken, doch blieb ich stets bedacht.

Auch bei der nächsten Ausbuchtung, die sich vor mir auftat, viel zu breit, um darüber hinwegzusetzen, wurde ich nicht langsamer. Trotz meiner erstaunlichen Größe war selbst diese Strecke mit einem Sprung nicht zu meistern und doch hielt ich darauf zu, als hätte ich diese Tatsache einfach nicht realisiert. Am Klippenrand stieß ich mich ab und holte mit den Beinen so weit aus wie es möglich war, doch schon im Flug war klar, dass ich mich nicht annähernd hoch genug befand, um die andere Seite zu erreichen. Kurz darauf verschwand ich.

Mir war die Ausbuchtung, in deren Richtung wir rannten, nicht entgangen, und zuerst dachte ich, du hättest wohl vor, sie im letzten Moment noch mit einem schnellen Haken zur Seite zu umgehen. Ein weiterer Beweis deiner Wendigkeit, so dachte ich. Doch die Ausbuchtung kam näher und näher- und dann sah ich dich springen. Erschrocken kam ich mit einem Schlittern zum Stehen, für mich war noch genügend Abstand bis zur Kante der Klippe. Ich eilte an den Abgrund, aufgewühlt, und diesmal nicht vom Adrenalin des Laufs. ,,Runenklaue?“, jaulte ich, vom Schrecken und Schock erfüllt.